Die Taufkapelle

Unter der südwestlichen Empore befindet sich die Taufkapelle. In ihrer Mitte steht ein schlichter achteckiger Taufstein aus dem 14. Jahrhundert mit einer bronzenen Schale, die der Bildhauer Otto Coester 1926 gestaltet hat. An der Westwand hängt ein achtteiliger Taufbehang, der 1926 von Frauen der Wiesegemeinde nach Entwürfen der Paramentenkünstlerin und Glasmalerin Elisabeth Coester gestickt worden ist und ursprünglich den Taufstein umschloss. Auf ihm hat der Taufbefehl Jesu „Gehet hin in alle Welt ...“ mit dem Bekenntnis zu dem dreieinigen Gott eine sehr persönliche künstlerische Gestaltung gefunden. Die neuen Glasfenster (2003) tauchen die Taufkapelle entsprechend den Lichtverhältnissen in helles oder tiefes Blau, die Farbe des Wassers.

Über dem Eingang zur Kapelle erhebt sich auf einem Holzbalken eine geschnitzte farbige Kreuzigungsgruppe aus dem 15. Jahrhundert. Unter dem Kreuz stehen trauernd Maria und Johannes. An den Balkenenden befinden sich die Symbole der vier Evangelisten: Engel, Löwe, Stier und Adler. Die Kunstwerke der Taufkapelle deuten in ihrem Bildgehalt auf unterschiedliche Weise das Sakrament der Taufe und entfalten seine Bedeutung: wir sind erlöst durch den Kreuzestod Christi, wiedergeboren durch das Wasser des Lebens und gefestigt durch den Glauben an den dreieinigen Gott.