Das Südportal der Wiesenkirche

Drei Portale hat unsere Kirche, doch das schönste von ihnen ist das Südportal. Es ist der Stadt zugewandt und lädt zum Eintreten ein. Maria, die Namenspatronin unserer Kirche, empfängt die Besucher am Trennungspfeiler der Pforte. Auf dem Arm trägt sie das Jesuskind mit der Taube, auf ihrem Kopf eine Krone mit Lilien, dem Zeichen der Reinheit, und zwei Distelfinken, einem Passionssymbol.
Zum Ende des 14. Jahrhunderts wurde das Portal errichtet und mit ihm die gesamten vorhandenen Ausschmückungen: die Steinmetzarbeiten im gotischen Stil und auch die Portalfiguren. Nicht alle Arbeiten stammen aus einer Hand. Es waren verschiedene Künstler am Werk.

Die Marienstatue ist eine der 60 Mariendarstellungen unserer Kirche. Sie wird die „Westfälische Madonna“ genannt und gehört vom Stil her zum Typ der „Schönen Madonna“. Mit einer Höhe von fast 1,80 m und früher farbigen Gewändern wird sie die Eintretenden mit ihrem sanften Lächeln beeindruckt und ihnen Mut und Zuversicht gegeben haben.

Maria ist als Himmelskönigin dargestellt. Sie trägt ein enges Untergewand, einen losen, faltenreichen Überwurf und eine lange, verschlungene Perlenkette. Das Kind auf ihrem Arm ist ihr zugewandt. Die beiden Skulpturen auf der rechten und linken Seite haben nicht ganz ihre Größe. Die linke wird als Papst Gregor der Große angesehen, die rechte ist ein unbekannter Heiliger. Darüber befindet sich  links die hl. Katharina von Alexandrien und ihr gegenüber ein bärtiger Heiliger.

Die Türen schmücken Mariensymbole: Lilien und Rosen
Wenn man durch dieses Südportal die Kirche betritt, hat man einen  beeindruckenden Diagonalblick auf die Chöre im Osten. Dreht man sich noch einmal um und schaut zurück, erblickt man im Portalfenster zweimal Maria: einmal mit dem Kind auf dem Arm und einmal als Pietá  mit ihrem toten Sohn. Dieses im Jahr 2002 eingebaute Fenster verbindet auf ganz besondere Weise das Äußere der Kirche mit ihrem Innenraum.